15. März 2021

[Rezension] Cold Princess | Vanessa Sangue

Dark Romance trifft Mafia

Rezension - Cold Princess - Vanessa Sangue - Cosa Nostra 1



Italien, Palermo: Zwei verfeindete Mafia-Clans, die De Angelis und die Vargas. Eine junge Frau als mächtiger Capo an der Spitze ihrer famiglia, mit einem Herz aus Eis und einem Leibwächter der keiner ist. Vier Regeln, die ihr Leben bestimmen:

1. Zeige keine Gefühle.
2. Erlaube dir keinerlei Schwäche.
3. Töte alles, was eine Bedrohung darstellt. 
4. Verliebe dich niemals.

Eine düstere Geschichte wie Romeo und Julia, voller Intrigen, Gefahren, Tod und Verrat. Willkommen in der Welt der Cosa Nostra!  


Informationen zum Buch:

Autor*in: Vanessa Sangue

Verlag: LYX

Seiten: 338

Genre: Dark Romance

Reihe: Cosa Nostra - Bd.1

Erscheinungsdatum: 29.03.2018

Originaltitel: -



Als Erbin einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt darf sich Saphira De Angelis keine Schwäche erlauben. Seit sie mit ansehen wusste, wie ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, regiert sie stark, unnachgiebig und Furcht einflößend über ihre Heimatstadt Palermo. Einzig für Madox Caruso, neuestes Mitglied ihrer Leibwache, hegt sie tiefere Gefühle, als sie sich selbst eingesteht. Die zerstörerische Energie, die ihn umgibt, zieht Saphira mehr und mehr in seinen Bann – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt…

Bei Cold Princess von Vanessa Sangue handelt es sich um den ersten Teil einer Dark-Romance-Reihe, die die Romeo und Julia - Thematik auf den Hintergrund der italienischen Mafia überträgt. 

Saphira De Angelis ist die Erbin und gleichzeitig ranghöchstes Mitglied eines der mächtigsten Mafia-Clans in Palermo. Die Herrschaft über die Stadt teilt sie sich mit den Vargas, einer ebenso mächtigen wie verfeindeten Familie. 
Saphira überlebte vor einigen Jahren als einzige einen Autounfall, bei dem ihre Eltern und ihr kleiner Bruder das Leben verloren. Seit diesem Tag wird sie von ihrem Onkel auf die Rolle des Capo der Familie vorbereitet. Saphira hat sich ihren Platz in der Mafia mit gnadenloser Hand erkämpft, sich in einer von Männern dominierten Welt einen Namen und Respekt verschafft und herrscht nun als eiskalte Prinzessin über ihre Familie. Schwäche kommt in ihrer Welt einem Todesurteil gleich und so hat Saphira bereits vor langer Zeit gelernt, sich nach außen hin abzuschotten und keinerlei Emotionen zuzulassen. 
Ihr neuer Leibwächter Madox bringt diese Hülle gefährlich zum bröckeln, denn er weckt ungeahnte Gefühle in Saphira, die sie bereits vor langer Zeit tief in ihrem Herzen vergraben hatte...

Cold Princess ist ein Buch, das einfach Spaß macht zu lesen. Vanessa Sangues Schreibstil ist flüssig, bildlich und transportiert Bilder und Emotionen direkt ins Kopfkino des Lesers. Die Seiten fliegen bei diesem Buch nur so dahin und auch das Mafia-Setting ist wirklich gut recherchiert. Die Autorin hat auf ihrer Website sogar ein Glossar der gängigsten Begriffe der italienischen Mafia veröffentlicht, allerdings erklären sich diese Ausdrücke im Laufe der Geschichte auch selbst. Das Grundgerüst der Geschichte stimmt also schon mal. 

Allerdings habe ich ein Problem mit der Geschichte: Saphiras Stellung innerhalb ihrer Familie. Sie ist der Boss, eine eiskalte Mafia-Prinzessin und ihre Leute würden sich ohne zu zögern für sie in den Tod stürzen. Sie hat sich diese Stellung hart erkämpft - ihr Weg an die Spitze ist getränkt mit dem Blut ihrer Feinde. Und dennoch verfällt sie ihrem neuen Leibwächter Madox - der eigentlich ein Killer der Vargas ist und sich in die Familie eingeschleust hat um Saphira De Angelis zu töten. Die Beziehung der beiden fängt harmlos an; Saphira merkt immer wieder, dass Madoxs Nähe sie nervös macht und ein mulmiges Gefühl bei ihr hinterlässt. In Saphiras Position wäre dieser Angriff auf ihr inneres Gleichgewicht eigentlich Grund genug, Madox so weit wie möglich von ihr weg zu schaffen. Was sie nicht tut. Mit der eher fadenscheinigen Begründung das Madox ein begnadeter Killer ist. Was er auch ist, schließlich war er in einer Art Militärcamp für Auftragsmörder, wo ihm jegliche Menschlichkeit abtrainiert wurde. Aber in einer großen und mächtigen Mafia-Familie wäre mit Sicherheit an anderer Stelle ein genauso geeigneter Platz für einen Auftragsmörder zu finden gewesen als in der Leibgarde der Chefin. 

Aber gut: Madox bleibt bei Saphira und sie nimmt sich immer wieder vor, sich von ihm nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Was vielleicht auch funktioniert hätte, wenn Madox sich nicht ein ums andere Mal derartige Dreistigkeiten erlauben würde, dass Saphira ihn eigentlich auf der Stelle hätte erschießen müssen - sei es eine Pflichtverletzung im Nachtclub oder ein nächtlicher Angriff auf Saphira selbst; von den Einbrüchen in ihr Schlafzimmer und seinen Übergriffen auf sie ganz zu schweigen.

Soviel sei angemerkt: Cold Princess ist eine Dark Romance - Geschichte und die kommen selten ohne Gewalt aus, auch in sexueller Hinsicht. Also sind Madox Übergriffe auf Saphira irgendwo nötig, um die Geschichte in Gang zu bringen und den Absprung von Mafia auf Erotik zu schaffen. Allerdings sind diese Handlungsgänge vor Saphiras Hintergrund als Oberboss einfach nicht schlüssig. Eine Frau in der Position als Capo, die weiß, wie viele ihrer eigenen Leute auf einen einzigen Fehltritt warten, um ihr die Stellung als Chef streitig zu machen, hätte sich nie im Leben auf eine Affäre mit einem Leibwächter eingelassen, der noch dazu die Dreistigkeit besitzt, sämtliche Grenzen zu überschreiten - wofür in der Mafia jeder sofort exekutiert worden wäre.

Ich denke, dass es der Geschichte mehr gegeben hätte, wenn Saphira noch nicht der oberste Boss ihrer famiglia gewesen wäre. Wenn sie die Mafia-Prinzessin wäre, deren Vater die Familie führt und dessen Platz sie eines Tages übernehmen soll, dann hätte es plausibler gewirkt, dass sie sich eine Affäre mit einer Wache erlauben kann. Als Tochter vom Chef; ja - als Chef selbst, dessen Leben vom kleinsten Fehltritt riskiert werden könnte; eher nicht.

Wie dem auch sei: Ich fand die Entwicklung zwischen Madox und Saphira wirklich schön. Was als heiße Affäre beginnt, in der jeder seine dunkelsten Fantasien ausleben kann, wird bald zu einer zarten Liebe, die am seidenen Faden hängt. Denn Madox soll Saphira töten und von diesem Zeil will er sich auch von der gegenseitigen Anziehungskraft nicht abbringen lassen. Saphira hingegen merkt, wie es Madox mehr und mehr gelingt, den Eispanzer um ihr Herz schmelzen zu lassen und dabei Emotionen an die Oberfläche bringt, die sie selbst bereits verloren glaubte.

Dass Madox Doppelleben den beiden irgendwann um die Ohren fliegt, sollte wohl niemanden wundern. Aber mein lieber Himmel - der Cliffhanger am Ende des Buches hat es in sich. Vanessa Sangue schriebt in ihrer Danksagung, dass sie es selber kaum glauben kann, dass sie die Geschichte genau an dieser Stelle beendet hat - und bittet ihre Leser, es ihr zu verzeihen. 
Zugegeben, man könnte sich denken, wie es im zweiten und letzten Teil weiter geht. Trotzdem hätte ich am liebsten direkt mit Band zwei weiter gemacht, den ich allerdings noch nicht hier habe. 
Von daher ein kleiner Tipp von mir: Wenn ihr die Reihe lesen wollt - was ich euch wirklich empfehlen kann - dann holt euch gleich beide Bände. Sonst geht es euch am Ende wie mir...

Zusammenfassend würde ich das Buch als gelungene Dark-Romance-Geschichte beschreiben, die wirklich Spaß macht zu lesen. Von kleineren Schwächen einmal abgesehen und der Tatsache, dass dieses Buch mehr Erotik als Mafia bietet, kann ich euch Cold Princess von Vanessa Sangue sehr ans Herz legen. 



Die Reihe im Überblick:


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