[Rezension] Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz | Kerrigan Byrne

Informationen zum Buch:

Autor*in: Kerrigan Byrne

Verlag: LYX

Genre: Historisch / Erotik

Seiten: 407 

Erscheinungsdatum: 25.05.2018

Originaltitel: The Highwayman

Reihe: Victorian Rebels (Band 1)

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Wenn eine Liebe durch tiefste Dunkelheit geht … 

Farah Mackenzie will sich nie wieder an einen Mann binden. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an ihre erste Liebe Dougan. Als sie jedoch dem berüchtigten Verbrecher Dorian Blackwell begegnet, gerät ihr Leben erneut aus den Fugen. Blackwell, der sie beunruhigt, aber auch etwas tief in ihrem Innersten berührt, entführt Farah nach Schottland — angeblich zu ihrem Schutz. Doch jeder Moment, den sie mit dem scheinbar so eiskalten Mann verbringt, führt sie zu einer Wahrheit, die ihr erneut das Herz zu brechen droht … 

Victorian Rebels ist eine Buchreihe, die um 1850 spielt. Diese Tatsache war mit gar nicht so wirklich bewusst, als ich angefangen habe, den ersten Teil zu lesen. Im Nachhinein könnte man sagen, dass der Titel vielleicht diese Tatsache vielleicht ein bisschen erahnen lässt... Trotzdem war ich doch ein wenig überrascht, als ich das Buch begonnen habe. Allerdings finde ich es im Nachhinein betrachtet absolut nicht schlimm, vorher nichts von der zeitlichen Einordnung der Geschichte gewusst zu haben, denn so konnte ich mit ungetrübten Erwartungen an die Geschichte heran gehen und mich überraschen lassen. 

Sofort auf den ersten Seiten wird man in die Geschichte hinein gesogen und begleitet unsere Protagonistin Farah bei ihrer Arbeit als Sekretärin für Scotland Yard. Dort hat sie tagtäglich mit den schlimmsten Verbrechern der Londoner Unterwelt zu tun; unter anderem mit Dorian Blackwell, auch bekannt als "das Schwarze Herz von Ben More", einem der gefürchtetsten Verbrecher seiner Zeit. 

Bei Farah ruft Blackwell mehr als nur eine nervöse Unruhe hervor, denn er erinnert sie an ihre verlorene Jugendliebe Dougan, der bei dem unglücklichen Versuch, sie vor einem Übergriff zu schützen, verhaftet wurde und von dem sie bis heute nicht weiß, ob er überhaupt noch am Leben ist...

Bald schon stellt sich heraus, dass Dougan und Blackwell eine gemeinsame Vergangenheit verbindet und je mehr Zeit Farah mit dem zwielichtigen Mann verbringt, desto mehr blickt sie hinter seine Fassade aus kalter Gleichgültigkeit. Gleichzeitig reißen bei ihr schmerzhafte Wunden der Vergangenheit wieder auf... 

Ich mag den Auftakt dieser Buchreihe unglaublich gerne, weil ich mich voll und ganz mit Farah identifizieren konnte und einfach nur Spaß daran hatte, mit ihr zusammen diese Geschichte zu erleben. Farah ist eine unglaublich starke und eigenständige Person, die nicht auf ihren Traumprinzen wartet um sie zu retten, sondern es ganz gut selbst schafft, sich in der rauen und von Männern dominierten Welt in Scotland Yard zu behaupten. Trotzdem ist sie eine sehr gefühlvolle, verletzliche Person, die auch Jahrzehnte später noch sehr unter dem Verlust ihrer großen Liebe leidet und seit dem keinen anderen Mann in ihr Herz gelassen hat. 

Auch Dorian mochte ich sehr gerne, weil bei ihm eine große Entwicklung zu sehen war, die sich auf eine plausible Art und Weise entwickelt hat. Es gibt für mich kaum schlimmeres als plötzliche charakterliche Wendungen, die einfach so aus heiterem Himmel kommen. Das ist hier nicht der Fall, denn man merkt beim Lesen wie zerrissen Dorian innerlich ist. Einerseits ist er der gefühlskalte Verbrecher der Londoner Unterwelt, der sich seinen Ruf hart erkämpft hat. Andererseits sehnt er sich nach menschlicher Nähe und scheut gleichzeitig vor jeglicher Berührung zurück. 

Genauso gut ausgearbeitet ist die Vergangenheit von Farah, Dougan und Dorian: Man lernt nicht nur die Protagonisten vom jetzigen Zeitpunkt aus kennen, sondern macht mit ihnen zusammen viele gute und noch mehr schlechte Zeiten durch und versteht nach und nach, was ihre Persönlichkeiten geprägt hat.

Neben unseren Protagonisten hat das Buch noch eine ganze Menge andere liebenswerte Charaktere zu bieten - von Auftragsmördern über Prostituierte zu Kammerdienern und Köchen - die man in den Folgebänden hoffentlich noch näher kennenlernen wird. 

Auch London um 1850 als Ort des Geschehens hat mit wirklich gut gefallen. Wird befinden uns nicht nur in Scotland Yard, sondern auch in dem Künstlerviertel, in dem Farah ihre kleine Wohnung hat. Wir befinden uns gleichzeitig in der wild-romantischen Atmosphäre der schottischen Highlands und auch in der Weltmetropole London, die zwischen glanzvollem Reichtum und armen Verbrecher- und Rotlichtvierteln schwankt. 

Ich kann euch Mein schwarzes Herz wirklich nur ans Herz legen. Vor allem die Mischung aus historischen Elementen, einer tollen Liebesgeschichte, zwei verschiedenen Zeitebenen und prickelnder Erotik machen das Buch zu einem absoluten Genuss. Ich werde mir auf jeden Fall die nächsten Bände der Reihe anschauen, die jeweils andere Protagonisten haben, die aber alle mit der vorherigen Geschichte zu tun haben.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für diesen Reihenauftakt.

★★★★