27. Mai 2017

[Rezension] Karma Girl | Jennifer Estep

Wer steckt hinter der Maske?


Informationen zum Buch:

Autor*in: Jennifer Estep

Verlag: Piper

Genre: Urban Fantasy

Seiten: 400

Erscheinungsdatum: April 2017

Originaltitel: Karma Girl

Reihe: Bigtime

Reporterin Carmen Cole erlebt ihren absoluten Alptraum. Kurz vor ihrer Hochzeit erwischt sie ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett. Und es kommt schlimmer – er ist auch noch der ortsansässige Superheld und ihre beste Freundin dessen Erzfeindin! Nach dieser Demütigung beschließt Carmen, sich zu rächen und befördert die beiden geradewegs in die Schlagzeilen. Von da an ist es ihre Lebensaufgabe, Superhelden zu enttarnen. Als sie jedoch in der Metropole Bigtime die Identität der mysteriösen Fearless Five aufdecken soll, geschieht eine Tragödie. Carmen möchte daraufhin nichts lieber, als mit dem Job aufzuhören, nur leider haben die Superschurken Gefallen an Carmens Arbeit gefunden. Sie zwingen sie, sich an die Fersen des Anführers der Five zu heften. Und der sieht zu allem Überfluss extrem gut aus...

Als großer Estep-Fan, vor allem was ihre Spinnen - Reihe betrifft, musste ich mir dieses Buch natürlich sofort besorgen und lesen und ich war wahnsinnig gespannt, wie sie die ganze Superhelden/Erzschurken - Welt umsetzt und in eine Story verpackt. 

Leider fängt meine Kritik schon beim Cover an, was zwar irgendwie zum Thema Comic / Superhelden passt, von der Aufmachung her aber eher lieblos und wirkt...
Dazu kommt noch, dass ich diese Scherenschnitt-Silhouetten langsam nicht mehr sehen kann, weil sie einfach auf gefühlt jedem Cover zu sehen waren und sind...

Trotzdem war ich neugierig auf die Geschichte, denn es ist immer noch Jennifer Estep und bis jetzt hat mich keines ihrer Bücher wirklich enttäuscht.

Leider hat mich das Buch dann aber nicht wirklich packen können...Die Geschichte war zwar irgendwo spannend und man wollte auch gerne mit unseren Helden mitfiebern, aber leider sprang der Funke nicht wirklich über, sodass ich zuerst nicht komplett von dem Buch mitgerissen wurde. 

Die Geschichte selber war nicht schlecht und auch nicht langweilig, aber wie gesagt: Ich habe nicht wirklich Zugang zum Geschehen gefunden und unsere Protagonistin Carmen fand ich zuweilen auch wirklich anstrengend. Das fing schon bei der Beschreibung ihrer T-Shirts an, die sie immer getragen hat, auf denen allenfalls drittklassige Sprüche abgedruckt waren (mag an der Übersetzung liegen, aber bei mir kam eher ein Anflug von fremdschämen auf, wenn ich daran denke, jemanden mit so einem Shirt in der Öffentlichkeit zu treffen).

Außerdem ging mir ihre ewige Planlosigkeit auf die Nerven. Sie handelte, ohne nachzudenken und brachte sich damit immer wieder in brenzlige Situationen, aus denen sie natürlich die Superhelden-Gruppe ihrer Stadt, die Fearless Five, wieder rettete! Und was für ein Glück, dass der Anführer dieser Gruppe, Striker, auch noch unglaublich gut aussieht in seinem hautengen Anzug...Wenn sie doch nur wüsste, wer er im wahren Leben ist...Schließlich ist es ihr selbst geschaffener gesellschaftlicher Auftrag in dieser Stadt, genau das herauszufinden!

Obwohl mir der Anfang und der Mittelteil der Geschichte nur so mäßig gefallen haben, wurde es zum Ende dann immer besser und die letzten 100 Seiten über hatte mich das Buch wirklich gepackt. Die Geschichte wurde wirklich spannend und obwohl dieser erste Teil nicht wer weiß was für Überraschungen in der Geschichte bereit gehalten hat, war es trotzdem durchaus unterhaltsam Carmen Cole in der Welt der Superhelden und Superschurken zu begleiten.

Alles in allem würde ich sagen, dass es eines der schwächeren Bücher von Jennifer Estep ist, was für mich in erster Linie daran liegt, dass es für meinen Geschmack zu viele Klischees, zu viel Chick-Lit, zu viele hautenge Anzüge in knalligen Farben und generell  zu viele Superhelden-Stereotypen waren...Nicht einmal vor den Namen der Charaktere machten die für das Genre recht typischen Alliterationen halt - Carmen Cole, Fiona Fine, etc...

Das mag anderen gut gefallen, aber mir persönlich war es ein bisschen zu viel. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und es hat einfach Spaß gemacht, auch wenn ich ein bisschen mehr von der Geschichte erwartet hätte.

Was ich dem Buch positiv anrechne ist seine Anspielung auf andere Geschichten aus Jennifer Esteps Romanen: So ist beispielsweise in der Spinnen-Reihe öfters die Rede von maßgeschneiderten Fione Fine - Anzügen... Ich mag sowas ja. 

Auf den zweiten Teil bin ich trotzdem sehr gespannt, denn der soll aus der Perspektive einer anderen Superheldin von der Bigtime-Gruppe erzählen - Fiera - und ich habe die Hoffnung, dass es sich dabei um einen relativ interessanten Charakter handeln könnte.

Ich kann euch das Buch zwar schon empfehlen, aber ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass dieses Buch sehr bunt ist, nicht mit Stereotypen geizt und euch die volle Ladung Comic-Feeling entgegenschleudert. Es gibt keine wirklich düstere Atmosphäre, denn auch die Superschurken sind typische Comic-Verbrecher; sprich große böse Pläne, aber wenig Hirn dahinter. Für mich leider nichts, wo ich Angst um unsere Protagonisten bekomme. Trotzdem hat es mir ein Schmunzeln eingebracht, über die neuesten Superwaffen zu lesen, mit denen die Weltherrschaft selbstverständlich gesichert ist. ;)

 

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